Richtig essen bei Crohn und Colitis


Auf Kalorien und Vitamine achten

Drei Frauen bereiten in der Küche ein gesundes Essen vor.

Menschen mit einem Morbus Crohn oder einer Colitis ulcerosa müssen ihre Ernährung gut an ihre Erkrankung anpassen. Das gilt sowohl für die Zufuhr ausreichender Energiemengen als auch für die Einnahme bestimmter Vitamine.

In der Ruhephase Mittelmeerkost

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen unterscheidet man zwischen der akuten Phase und der Phase der Remission, in der die Krankheit ruht. In der Remissionsphase empfiehlt die aktuelle Leitlinie eine mediterrane Kost. Sie sollte möglichst wenig industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten. Ideal sind Vollkornprodukte, Gemüse, mildes Obst sowie Nüsse und Hülsenfrüchte.

Der Energiebedarf in der Ruhephase entspricht dem darmgesunder Menschen: Optimal sind 25-30 kcal pro Kilogramm Körpergewicht( kgKG) am Tag, davon 0,8-1 g Protein pro kgKG. Bei vielen Betroffenen treten in der Remissionsphase Unverträglichkeiten auf, d.h. es kommt zu vorübergehenden Bauchschmerzen oder Durchfall. Meist werden sie von einzelnem Lebensmittel ausgelöst. Sie sollten identifiziert und gemieden werden.

Bei aktiver Erkrankung mehr Kalorien

Wenn die Krankheit mit Entzündungsschüben aktiv wird, braucht der Organismus mehr Energie. Deshalb sollte die tägliche Kalorienzufuhr auf 30-35 kcal/kgKG gesteigert werden. Im schweren Schub ist auch die Proteinzufuhr zu erhöhen, als ideal gelten täglich 1-1,2 g pro kgKG. Lässt sich dies durch eine normale Ernährung nicht erreichen, ist Formulanahrung zum Trinken hilfreich.

Bei allen Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen muss auf den Eisenhaushalt geachtet werden. Dazu untersucht die Hausärzt*in regelmäßig das Hämoglobin und die Eisenspiegel im Blut. Sind die Werte zu niedrig, muss Eisen zugeführt werden. Bei inaktiver Erkrankung kann das mit Eisenpräparaten zum Einnehmen klappen. Häufig ist jedoch die intravenöse Therapie erforderlich, insbesondere, wenn der Hämoglobinwert sehr niedrig ist oder sich die Krankheit in der aktiven Phase befindet.

An Knochengesundheit und Vitamin B12 denken

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa werden oft mit Kortison therapiert. Weil Kortison eine Osteoporose begünstigt, müssen Betroffene auch daraufhin überwacht werden. Bei Vitamin-D-Mangel müssen das Vitamin und Kalzium extra zugeführt werden.

Bei etlichen Patient*innen mit Morbus Crohn wird aufgrund der Erkrankung ein Teil des terminalen Dünndarms (distales Ileum) entfernt. Im distalen Ileum wird Vitamin B12 aufgenommen. Fehlen mehr als 20 cm aus diesem Darmbereich oder liegt ein Vitamin-B12-Mangel vor, muss das Vitamin ergänzt werden. Betroffene, die Sulfasalazin oder Methotrexat benötigen, haben ein erhöhtes Risiko für einen Folsäuremangel. Sie sollten vorsorglich Vitamin B9 einnehmen, heißt es in der Leitlinie.

Quelle: S3-Leitlinie „Klinische Ernährung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen“

News

Richtig essen bei Crohn und Colitis

Drei Frauen bereiten in der Küche ein gesundes Essen vor.

Auf Kalorien und Vitamine achten

Menschen mit einem Morbus Crohn oder einer Colitis ulcerosa müssen ihre Ernährung gut an ihre Erkrankung anpassen. Das gilt sowohl für die Zufuhr ausreichender Energiemengen als auch für die Einnahme bestimmter Vitamine.   mehr

Gelenkspritze bringt wenig

Arzt injiziert Plasma in das Kniegelenk einer liegenden Patientin.

Schmerzende Knie- oder Hüftarthrose

Gegen die Arthrose ist offenbar kein Kraut gewachsen: Die oft empfohlene Spritze ins Gelenk ist selten effektiv, egal ob Hyaluronsäure oder plättchenreiches Plasma injiziert wird.   mehr

Wunddesinfektion für Zuhause
Frau versogt eine Hautverletzung auf einem Bergwanderung. Bei Wanderungen sollte ein kleines Set zur Wundversorgung mit dabei sein.

Welches Antiseptikum ist das beste?

Pflaster und Kompressen haben die meisten Menschen zu Hause. Um kleine Wunden optimal zu versorgen, sollte aber auch ein Wundantiseptikum im Verbandskasten nicht fehlen. Doch welches Produkt eignet sich am besten?   mehr

Ginseng bei Problemen im Bett
Mann sitzt beim Arzt. Bei manchen Themen scheut Mann den Gang in die Arztpraxis und probiert lieber verschiedene Präparate aus

Eine Alternative zur "blauen Pille"?

Beziehungsprobleme, vermindertes Selbstwertgefühl und weniger Freude am Leben: Erektionsstörungen sind für Betroffene eine große Belastung. Nahrungsergänzungsmittel mit Ginseng versprechen Abhilfe – zu Recht?   mehr

Krebs-Fatigue: Welcher Sport hilft?
Frauin Sportbekleidung und mit Kopftuch ruht sich auf einem Felsen aus. Sport kann gegen die typische Krebs-Fatigue helfen. Nur welcher?

Ausdauer versus Kraft

Menschen mit einer Krebs-Erkrankung haben oft nicht nur Beschwerden durch die befallenen Organe. Schwer zu schaffen macht ihnen auch die krebsbezogene Erschöpfung (Fatigue). Sport soll dagegen helfen – aber in welcher Form?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Heilpflanzen A-Z

Heilpflanzen

Eine Heilpflanze (auch Drogenpflanze oder Arzneipflanze genannt) ist eine Pflanze, die in der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) wegen ihres Gehalts an Wirkstoffen zu Heilzwecken oder zur Linderung von Krankheiten verwendet werden kann. Sie kann als Rohstoff für Phytopharmaka in unterschiedlichen Formen, aber auch für Teezubereitungen, Badezusätze und Kosmetika verwendet werden.

Mehr erfahren

IGEL-Leistungen

Bild einer Pipette und Reagenzgläsern
Nicht jede Laborleistung, die medizinisch sinnvoll ist, wird von den Krankenkassen uneingeschränkt übernommen. Umgekehrt ist allerdings auch längst nicht alles sinnvoll, was Labore bzw. die zuweisenden Ärzt*innen als Selbstzahlerleistungen vermarkten. Während manche IGeL-Laborchecks generell fragwürdig sind, nutzen andere nur in bestimmten Situationen - diese Gemengelage ist für Patient*innen nicht leicht zu durchschauen. Die hier vorgenommenen Beschreibungen und Bewertungen der 19 häufigsten IGeL-Laborchecks helfen bei der Abwägung im Einzelfall.
Bildquelle: unol/Shutterstock.com
Mehr erfahren

Nahrungsergänzungsmittel

Bild einer Frau, die Nahrungsergänzungsmittel in der Hand hält

Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe – viele Menschen, die ihrer Gesundheit etwas Gutes tun möchten, greifen auf Nahrungsergänzungsmittel zurück. Nicht ohne Grund: Gegen zahlreiche Beschwerden ist der Nutzen von Vitamin- und Nährstoffpräparaten gut belegt. Doch woran erkennt man eigentlich einen Vitaminmangel? Und in welchen Lebensmitteln sind die einzelnen Nährstoffe enthalten? Die Antworten finden Sie hier! Anschauliche Steckbriefe informieren über die beliebtesten Nahrungsergänzungsmittel.

Mehr erfahren
Linden-Apotheke
Inhaber Mahmood Jawhar
Telefon 0621/77 13 68
Fax 0621/77 52 39
E-Mail info@linden-apotheke-mannheim.de